Alle wissen es: Krebs ist eine Erkrankung der Familie – und alle Familienmitglieder durchleben die Zeit der Diagnose, Behandlung und Erholung samt der mit der Krebserkrankung einhergehenden Gefühle auf ihre Weise.

So auch Hennie. Das Kindergartenkind erlebt die Brustkrebserkrankung seiner Mutter mit. Zunächst verändert sich die Mutter kaum. Sie geht jedoch nicht mehr zur Arbeit, sondern ins Krankhaus für die Behandlung. Dann verliert die Mutter an Kraft, den Appetit und letztendlich auch die Haare. Schließlich holt nicht die Mutter Hennie vom Kindergarten ab, sondern die Freundin der Mutter. Zu Hause sucht Hennie verzweifelt nach der Mutter und wird sehr wütend – auch auf den Vater, der in diesem Moment keine Zeit für sie hat. Als die Mutter zu ihr kommt, können beide gemeinsam ihre Wut und auch Angst loslassen. Und sie können sich wieder unterhalten, was vorher nicht möglich war. An guten Tagen sehen sie zusammen fern. An schlechten Tagen bleibt die Mutter im Bett. Dann kommt Hennie an ihr Bett und beide drücken sich gegenseitig die Hand. Auf diese Weise bleibt die gute Beziehung zwischen ihnen erhalten. Dann folgt die Erholung der Mutter – jetzt wird die ganze Familie wieder gesund.

Wenn das Bilderbuch auch vom Brustkrebs handelt: Das Buch ist für alle Familien mit Kindern, in denen eine Krebserkrankung aufgetreten ist, lesens- und anschauenswert. Denn für die Kinder gilt es, die neue Situation in der Familie sowie ihre Gefühle zu er- und zu durchleben. So können sie im Laufe der Zeit in Zufriedenheit leben und gegebenenfalls auch langfristige Folgen der Erkrankung akzeptieren. 

Ein einfühlsames Bilderbuch über eine Krebserkrankung in der Familie – für Kinder und auch Erwachsene!

Rezensentin: Dr. rer. nat. Birgit Grohs, DLH-Patientenbeistand

Julia Rosenkranz, Nele Palmtag, 1. Auflage 2023, 32 Seiten, ISBN 978-3-95470-283-1, Gebundenes Buch: 16,00 Euro (Klett Kinderbuch Verlag, Leipzig)